Lernformen
Freiarbeit und Freispiel
In der Freiarbeit entscheiden die Kinder selbständig, welche Inhalte sie zu
welcher Zeit aufgreifen, wie lange sie sich mit einem Thema befassen und mit
wem sie arbeiten. Die Lernform der Freiarbeit ermöglicht es den Kindern, ihrem
individuellen Leistungsstand und ihrem eigenen Rhythmus entsprechend zu
arbeiten. Lernprozesse, die nicht von außen gelenkt werden, sondern sich aus
dem Interesse des Kindes formieren, führen zu tatsächlichem Verständnis und
Verinnerlichung.
Freies Arbeiten fördert die Eigeninitiative der Kinder und
hilft ihnen, Interessen zu entwickeln. Die Kinder lernen, Verantwortung für
ihre Arbeit zu übernehmen und ihre soziale Kompetenz zu stärken, indem sie
verschiedene Formen des Miteinander-Lernens ausprobieren. Die Grenzen zwischen
Freispiel und Freiarbeit verlaufen dabei fließend.
Kurse und Angebote
Kurse sind regelmäßig wiederkehrende Einheiten, in denen an festgelegten Themen
gearbeitet wird. Beispielweise können chemische Experimente oder das Lernen von
Fremdsprachen im Rahmen von Kursen stattfinden. Die Kurse werden von den
Bezugspersonen (Lernbegleiter*innen) oder außenstehenden fachkundigen Dritten
(z.B. Handwerker*innen) angeboten.
Neben den festen Kursen gibt es einmalige
oder regelmäßig wiederkehrende Angebote, wie z.B. Schmucklöten oder Umgang mit
dem Mikroskop. Sie können durch Lernbegleiter*innen, Eltern, Externe oder auch
Schüler*innen angeboten werden.
Die Teilnahme an Kursen und Angeboten ist freiwillig, der regelmäßige Besuch eines gewählten Kurses für die gemeinsam abgesprochene Zeit jedoch verbindlich.
Projekte
Das Lernen in Projekten knüpft an die Lebenserfahrung der Kinder an und orientiert sich an ihren momentanen Interessen und Bedürfnissen. Lernen in Projekten ist fächerübergreifend und bietet viele Lernmöglichkeiten im sozialen und kognitiven Bereich.
Zu einem Projekt gehören die gemeinsame Vorbereitung, die Realisierung, sowie die Auswertung. Dabei bieten sich Möglichkeiten für soziales Lernen: Entscheidungen treffen, diskutieren, Tätigkeiten aufeinander abstimmen, Lösungen suchen und erproben, Erfahrungen im gemeinsamen Tun sammeln. Ein Projekt kann Kinder verschiedenen Alters mit unterschiedlichen Interessen, Fähigkeiten und Neigungen sozial verbinden.
Projektarbeit ist immer auch Aneignung von Wissen in komplexer Form. Die Möglichkeiten für kognitives Lernen sind dabei unter anderem: Zusammenhänge erkennen, bereits erworbenes Wissen in neuem Kontext anwenden, unterschiedliche Arbeitstechniken kennenlernen, Experimente und Untersuchungen durchführen, darstellen und auswerten.
Viele Projekte verlangen die Einbeziehung von außerschulischen Lernorten und das Hinzuziehen von Expert*innen. Die Trennung von inner- und außerschulischer Lebenswelt wird dadurch aufgehoben.
Praktika
Die Verknüpfung in den Alltag und den Beruf fördern wir mit Praktika und betrieblichen Schnuppertagen ab der ersten Klasse.
Mentor*innenlernen
Mentor*innenlernen bedeutet eine Eins-zu-Eins-Begleitung für einen bestimmten Zeitraum. Wir bieten Kindern Mentor*innenlernen an, wenn sie sich in einer Phase der Unsicherheit und Orientierungslosigkeit befinden oder wenn sie an einem Thema arbeiten, bei dem sie sich intensive Begleitung und Unterstützung wünschen. Der/die Mentor*in, welche das Kind zu Beginn des Schuljahres aus den Reihen der Lernbegleiter*innen wählt, hilft außerdem, den individuellen Lernweg, die selbst gesteckten Ziele und Wünsche wie auch das persönliche Befinden des Schülers zu reflektieren.
Ausflüge und Schulfahrten
Im Laufe des Jahres werden zahlreiche Ausflüge durchgeführt. Hierbei kann es sich um außerschulisches Lernen, Exkursionen oder Wandertage, mehrtägige Klassenfahrten oder auch Theater- und Ausstellungsbesuche handeln.